12. April 2014

Italien / Tag 4,5,6 - was sind schon 200km?


Kaum sind wir 6 Tage unterwegs haben wir’s auch schon an’s Meer geschafft! Von Singen bis nach La Spezia braucht man unter normalen Umständen vielleicht 8 Stunden - wenn man keine Zeit hat, den lang ersehnten Urlaub schnellstmöglich am Meer beginnen möchte und die schön ausgebaute Autobahn gen Süden rast. 

Wir aber haben vor allem eines: viel Zeit! Daher tuckern wir seit Lindau urgemütlich über Landstraßen, Pässe und Seitenwege immer weiter - einfach mal der Nase nach. Viel mehr als Tucker-Modus ist mit dem 4 Tonnen Geschoss auch nicht mehr drin! Das wir wirklich langsam sind wurde uns spätestens auf einer Pass-Straße bewusst auf der uns zwei Rennrad-Fahrer bergauf (!!!) überholten :-D 







Die Fahrt über den Reschenpass hat unser Knut übrigens tapfer gemeistert - das war ja auch noch ein Kinderspiel verglichen mit dem was unserer Rennsemmel noch bevorsteht! Die Wege durch Südtirol waren malerisch schön - kleiner Reisetip am Rande: Südtirol während der Apfelblüte, purer Alpenkitsch! 




Kurz vor Trento haben wir nach langer Sucherei einen Stellplatz an der Straße gefunden. Ganz in Ordnung für eine Nacht…
Kaum wieder unterwegs sehen wir vor Rovereto eine riesige Burg zu unserer Linken (all die Gardasee-Urlauber kennen sie bestimmt, aber wahrscheinlich nur aus der Ferne, wer hält denn auch an um sich so alte Gemäuer anzuschauen??!). 




Na dann, ab auf die Burg, mal sehen wie sie aus der Nähe aussieht… 




Naja, wie ne alte Burg halt - aber die Italiener lassen sich nicht lumpen und haben ein echtes Highlight für uns parat: mal ein echter Ritter sein - oder zumindest wie einer aussehen ;-) 



Beim Mittagessen (fantastische Pasta) haben wir uns spontan dazu entschlossen an’s Meer zu fahren - kurz die Karte gecheckt, SS62 führt direkt nach La Spezia- klingt super, sind ja auch nur 200 km… 

1,5 Tage und 9 Stunden Autofahrt später, sind wir auch tatsächlich angekommen! 
Aber was für Tage! Vorbei an satt grünen Wiesen, blühenden Obstbäumen, durch unzählige, teils verlassene italienische Bergdörfer immer weiter bergauf - bergab… 


Irgendwann gestern Abend hatten wir das erste Bad im Meer für den Tag abgeschrieben und nach einem Stellplatz Ausschau gehalten; auf dem Pass zwischen Parma und La Spezia sind wir fündig geworden und haben auch gleich den ersten Off-Road Test mit Knut gemacht. Die Challenge war ein recht steiler, kurviger Feldweg der auf einen unglaublichen Platz mit einzigartiger Aussicht führte. Runter war auch kein Problem… ob wir wieder hoch kommen, haben wir uns erst überlegt als wir uns schon häuslich auf dem Panoramaplateau eingerichtet hatten. (Hier wurde im Übrigen das erste mal die Freiluftdusche getestet - funktioniert einwandfrei! )




Auf jeden Fall hat es sich gelohnt! Weit und breit keine Menschenseele und das Lichtermeer in der Nacht war atemberaubend! 






Spannend wurde es dann heute morgen als wir nach einer kleinen Hügelbesteigung wieder aufbrechen wollten. Nach einem ausführlichen Check des Weges haben wir erstmal die Säge ausgepackt - ein paar Äste mussten leider dran glauben - sonst hätte unser Solarpanel und der schöne Lack zu sehr gelitten. Nun hing alles von Knut’s Kletter-Fähigkeit und Danny’s Geschick am Steuer ab - und siehe da, alles kein Problem für unser Super-Mobil! Wie ein überdimensionaler Berglöwe klettert er elegant den steilen Anstieg hinauf! Das ist echt ein sehr sehr geiles Auto! 




Auf dem Weg mussten wir das erste mal Wasser nachfüllen und haben dabei folgendes gelernt: verlasse dich nie auf Werbegeschenke (in diesem Fall eine kleine Füllstand Anzeige) und fülle den Wassertank nie bis zum Rand - es könnte zu Überschwemmungen im Fahrzeug kommen ;-) Nachdem im Kofferraum wieder alles trocken gelegt war haben wir gleich noch den nächsten Test gemacht: Kann man mit vollem Spülbecken auf dem Parkplatz wenden um mit dem Ausfluss über den Gully zu kommen  - ihr habt’s wahrscheinlich schon erraten: beschissene Idee! Zweite Überschwemmung innerhalb von 10 Minuten - aber: again what learnt. 


Kurz und Knut - am Ende des 6. Reisetages sind wir in Cinque Terre angekommen und haben uns für diese Nacht auf einem Campingplatz eingenistet. Richtig schöne heiße Dusche, Waschmaschine und Grillplatz - ein bisschen Luxus darf man sich schon auch mal gönnen!


Morgen früh gehen wir dann endlich im Meer baden - egal wie A*kalt das Wasser noch ist! Wir werden berichten ;-) 

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