24. April 2014

Griechenland / Tag 14 bis 19 - griechische Ostern

Glück gehabt: die reparierten Dichtungen hielten den Regen draußen und unsere Hütte trocken! War gut dass wir die notwendigen Reparaturen gleich durchgeführt haben, seit heute Nacht regnet es nämlich volle Badewannen vom Himmel! Die Vorhersage für die nächsten Tage verspricht keine Besserung - sehr schade, wir wären gerne noch länger in Griechenland geblieben. 
Fühlen uns tierisch wohl hier - die Griechen machen es einem aber auch wirklich leicht sich in dieses wunderbare Land zu verlieben!


Nach zwei herrlichen Tagen am Acheron-Fluss machten wir uns auf nach Parga. Ein hübsches Städtchen an der Küste: viele bunte Häuschen, zahlreiche Café und Shops in kleinen, wirklich klitzekleinen Gassen. Diese wären uns fast zum Verhängnis geworden, denn anstatt gleich auf den großen Parkplatz an der Hauptstraße zu fahren folgten wir munter dem Wegweiser Richtung Zentrum… und hätten dort fast die Markise des Bäckers abgerissen! 
Das war ganz großes Kino als die Griechen uns mit viel Gesten, Geschrei und anerkennendem Nicken aus dem Schlamassel halfen. 


Eigentlich wollten wir in Parga nur kurz Wäsche waschen und uns dann auf den Weg nach Ioannina machen - da hatten wir die Rechnung aber ohne die Osterfeiertage gemacht! Die Reinigung hat unsere Wäsche zwar noch angenommen, aber vor Dienstag sollten wir sie nicht zurück bekommen, schließlich stand Ostern vor der Tür und da soll man sich ja mal ein bisschen entspannen ;-) Was eignet sich dazu besser als ein wunderschöner Strand in der Nebensaison?!




Oster-Sonntag geht in Griechenland nichts ohne Lamm am Spieß! Tja, schade dass wir weder Lamm noch Spieß hatten, nicht einmal Eier zum verstecken. Der Tag wäre also einfach so im Sande verlaufen - wären da nicht Claudia und Christos gewesen, die uns kurzerhand in den Kreis ihrer Familie aufnahmen. 


Das Osterlamm war einfach wunderbar, genau wie die intensiven Gespräche und der selbtgebrannte Schnaps. Das war definitiv der schönste Tag seit Beginn der Reise! 
Wieder einmal hat uns der Zufall zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geführt - life is good!!! 




Aber wie so oft folgt auf ein Hoch auch wieder ein Tief. Wir befanden uns gerade auf dem Weg zum Vikos-Nationalapark als Danny sich die Zähne an einem Apfel ausbiss - oder zumindest eine Füllung dabei einbüßte. Wieder einmal ein neues Abenteuer: Zahnarzt-Besuch in Griechenland! 
Gar nicht so einfach einen zu finden wenn man nicht weiß was Zahnarzt heißt, geschweige denn die Schrift lesen kann (jetzt wissen wir es: οδοντίατρος = Zahnarzt - noch Fragen?)
Das hatten wir also herausgefunden und auch zahlreiche οδοντίατρος-Praxen in Ioannina gefunden, aber nachmittags kann man hier nicht zum Arzt. Zu dieser Zeit kann man hier eigentlich gar nichts machen, denn die meisten Geschäfte und auch Arztpraxen haben von 14:30 bis 17:30 geschlossen. Zuerst fanden dir einen Zahnarzt, der uns mit offener Hose begrüßte; im Wartezimmer des zweiten roch es wie in einer Kellerkneipe nach abgestandenem Zigarettenqualm; beim Dritten roch es wenigstens halbwegs steril, auch wenn er ohne Betäubung arbeitet und die Füllung mit seinen Fingern formte - egal, letztendlich ist Danny’s Zahn jetzt wieder ganz.


Vor der Weiterreise am nächsten Morgen wollten wir eigentlich nur kurz einen Plastik Kanister für unser Abwasser kaufen und landeten bei dem wohl herzlichsten, aber auch gesprächigsten Ladenbesitzer Griechenlands. Nach geschlagenen zwei Stunden verließen wir das Allerlei-und-Mehr-Geschäft mit Oliven, Nüssen, Kaffee, Abflussreiniger, dem gewünschten Kanister, blutenden Ohren und Danny mit einem ordentlichen Schnaps-Rausch (it’s healthy and keeps you fit!) 



Also musste Laura wieder mal an’s Steuer, aber nur bis zum nächsten spontanen Halt auf dem Weg: der Perama Tropfstein-Höhle. 


Abends kamen wir tatsächlich im Vikos-Nationalpark an. Der atemberaubende Vikos-Canyon ist mit rund 900m die tiefste Schlucht der Welt! Auch schwindelfreie Wanderer wie wir bekommen da ein bisschen Höhenangst. 



Der Stellplatz den wir nach einer kleinen Offroad-Fahrt erreichten entpuppte sich als Kuh-Friedhof - es soll ja hier auch Bären und Wölfe geben, sehr beruhigend… 


Bei der Abfahrt heute morgen kam Knut zum ersten mal fast an seine Grenzen: der durchnässte Boden wäre uns fast zum Verhängnis geworden! Ging grad mal noch gut, auch ohne den Einsatz der Sandbleche. 


Eigentlich hatten wir vor die Schlucht und die Umgebung in den nächsten Tagen zu erkunden, aber das Wetter macht uns einen gehörigen Strich durch die Rechnung! Wo’s jetzt hingehen soll? Keine Ahnung, auf jeden Fall mal weiter Richtung Osten! 

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