4. Februar 2015

Griechenland / Tag 241 - 247: zweiter Besuch in Mittelerden

Aus Erzählungen und von Postkarten wissen wir, dass in Griechenland meist die Sonne scheint. Wir glauben das jetzt einfach mal, denn jedes mal wenn wir dort sind, ist es eklig, grau und nass. Könnte eventuell an unseren suboptimalen Reisezeiten liegen, etwas schade ist es trotzdem. 

In Thessaloniki machen wir einen großen Boxenstopp: Überraschung, wir bringen Knut mal wieder in eine Werkstatt. Das laute Klacken geht uns so dermaßen auf die Nerven, dass wir noch einen Versuch unternehmen möchten die bösen Gummis austauschen zu lassen. 
Überraschender Weise stellt das für die griechische Werkstatt überhaupt kein Problem dar. Sie haben die Ersatzteile sogar auf Lager! Es dauert zwar alles ein bisschen länger als in der Türkei und die Rechnung spricht auch eine andere Sprache, aber am Ende zählt nur eins: das Knacken ist weg und Knut liegt wieder ruhiger auf der Straße. Nun können wir mit ruhigem Gefühl die letzten 1700km bis nach Hause antreten. 


Am Morgen des dritten Tages reißt der Himmel dann doch ein wenig auf und wir machen einen Abstecher zum nächsten und letzten UNESCO Weltkultur-Erbe unserer Reise: die berühmten Klöster von Meteora. Die Landschaft, die seltsam geformten schwarzen Felsen und die schwindelerregenden Standorte der Klöster sind tatsächlich magisch. Wie schon zu Beginn unserer Reise fühlen wir uns in Griechenland den Hobbits und Elfen aus Mittelerde ganz nah. 








Auf einem Klosterberg treffen wir zwei lustige Chinesen, die das erste unscharfe Familienfoto von uns schießen. Sie sind begeistert von Griechenland - nur das mit dem Wetter, das hätte man ihnen anders versprochen… 


Auf dem Parkplatz füttern wir ein letztes mal ein paar ausgemergelte Hunde und Katzen  und stärken uns selber in einer kleinen Dorf-Taverne mit Gyros. Dann geht es weiter zum Fährhafen in Igoumenitsa - mit ein bisschen Glück erwischen wir noch heute die Nachtfähre nach Ancona. 
Dieses mal leider Pech gehabt. Zwar herrscht absolute Nebensaison, die Fähre ist aber voll mit LKWs, wir müssen uns also bis zum nächsten Abend gedulden.



Bei genauerer Betrachtung von Igoumenitsa stellt sich für uns die Frage wieso Hafenstädte immer so langweilig sein müssen? Wir hängen im Regen hier rum, es gibt kein Schwimmbad, kein Museum, keine Shopping Mall, nix Interessantes zu besichtigen… So verbringen wir die Wartezeit lesend und schlafend im Knut, bis wir um Mitternacht zusammen mit hunderten LKWs in den monströsen Schiffs-Rumpf fahren dürfen. 



Im Gegensatz zur Aserbaidschan die uns über das Kaspische Meer gebracht hat, ist die Fähre der Minoa Lines der reinste Luxus. Es gibt heißes Wasser in der Dusche, die Betten sind sauber und bequem, wir könnten uns die Zeit sogar im Spielkasino vertreiben und nicht mal mein Frühstücks-Ei muss ich selber braten. 



Außerdem geht’s viel schneller und am Ankunftshafen wartet auch kein gestörter Choleriker auf uns. Alles ist bestens geregelt und organisiert - fast schon ein bisschen fad... 



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